„Freetime“ für den Dirigenten

Andreas Schlegel verabschiedet sich mit furiosem Weihnachtskonzert aus Bellenberg

Quelle:  Bettina Bachhofer(Illertisser Zeitung)

Die gesamte Kapelle begann den zweiten Teil mit Fanfare Festive. Titel wie „Viva Belcanto“, ein Medley fünf bekannter Melodien aus italienischen Opern oder auch die „Spassvogel-Variationen“, ein von Sabrina Botzenhart souverän gespieltes Flötensolo, vermittelten Lebenslust und Optimismus. Das letzte Stück dieses Teils, „A Day of Hope“, greift diese Lebenslust auf und stellt die positive Wirkung der Musik in jeder Lebenslage dar.
Nach der Pause eröffnete die Musikgesellschaft den letzten Teil des Konzerts mit Toccata in D minor – ein Stück, das man vor allem von Kirchenorgeln kennt, das aber mit Bravour für Blasorchester umgesetzt und auch vorgetragen wurde.

Hommage an die guten alten Zeiten

Eine „Hommage an die guten alten Zeiten“, wie Moderator Klaus Jekle beschrieb, waren die beiden Stücke „Swinging when you‘re winning“ und „Gentlemen of music“. Während letzteres einen unvergessenen Hit von Tom Jones und Neil Diamond präsentierte, griff „Swinging when you´re winning“ zeitlich noch weiter zurück. In Zeiten, in denen der Broadway Hollywood immer ein paar Schritte voraus war und in denen Männer wie Frank Sinatra ihre Platten verkauften.
Das letzte Stück im Programm war „Freetime“ von Ralf Uhl. Eine Anspielung auf die viele Freizeit, die der Dirigent Andreas Schlegel nun hat? Nach vier Jahren als erster Mann und 28 Jahren als Musiker bei der Musikgesellschaft Bellenberg verabschiedete er sich von seinen Musikern und Zuhörern. Dieses Weihnachtskonzert war sein letztes. Unter anhaltendem Applaus überreichte ihm der Vorsitzende Tobias Schiller einen, von einem Musiker selbst aus Holz geschnitzten, Violinschlüssel als Dank für den „unermüdlichen Einsatz für die Musik“. „Er war immer ein Vorbild für die Musiker“, fügte Schiller noch hinzu. Doch führungslos sind die 39 Musiker deswegen nicht. Auf Schlegels Nachfolger Stephan Frizt konnte das Publikum einen Blick werfen. Er unterstützte das Konzert seiner zukünftigen Kapelle am Horn und spielt regulär im Heeresmusikkorps Ulm.
Mit den beiden Zugaben „Furchtlos und Treu“, der Lieblingsmarsch des Ehrendirigenten Eugen Paulus, Rainhard Fendrichs „Bergwerk“ und gemütlichem Beisammensitzen in der bewirteten Festhalle endete das Weihnachtskonzert.